Für´s Fahrrad ist es gleich zu teuer

Leider verwechseln noch immer Verkehrsplaner und Verkehrspolitiker einen Radweg mit ein paar Kilo Farbe auf einer Straße. Damit kann man zwar schnell für die Statistik Radwegkilomneter schaffen, Sicherheit und Motivation für die Radfahrer bieten diese Malaktionen aber keinesfalls.

Und dann passiert auch noch das, dass ein Radweg auf der ehemaligen Ischlerbahntrasse nicht gemacht wird, nur weil einer Gemeinde die anteiligen Errichtungskosten und laufenden Kosten zu hoch sind. Bei allem Verständnis für die Finanznöte von Gemeinden, aber das geht zu weit. Würde es um eine Straßenverbindung für Autos gehen, es könnte gar nicht teuer genug sein, da ist immer Geld in ausreichender Menge da. Aber wenn es um die Sicherheit von Fahrradfahrern geht, sind die Kassen leer. Dabei wäre ein wenig Phantasie hilfreich: Für Autos gibt es Bundesstraßen, Landesstraßen und Gemeindestraßen. Gemeindeverbindungen sind in der Regel Landesstraßen. Der Fernradweg auf der alten Ischlerbahntrasse ist zweifellos eine Gemeindeverbindung für Radfahrer, also kein „Gemeinderadweg“ mehr, sondern ein „Landesradweg“. Und schon ist klar, dass die (finanzielle) Zuständigkeit beim Land liegen würde. Um das zu ermöglichen, braucht es vielleicht eine kleine Gesetzesänderung, vielleicht aber auch nur den ernsthaften (!) Willen der Verkehrspolitik, die endlich einmal die alleinige Zuordnung des Begriffs „Verkehr“ auf „Autoverkehr“ verlassen sollte.

(Veröffentlicht als Leserbrief in den Salzburger Nachrichten vom 19.06.2019)